Diesen Hinweis sieht man immer wieder in Zoos oder auf der Weide auf gut sichtbar angebrachten Schildern. Der Betreiber möchte damit ausdrücken, dass er nicht möchte, dass es den Tieren durch zu gut gemeinte Abgabe von diversen Stoffen zum Fressen schlecht geht oder dass die Tiere ihre angeborenen Fähigkeiten verlieren, was bei bestimmten Arten zu Verhaltensstörungen führen kann. Die meisten Besucher halten sich erfahrungsgemäß an solche Hinweise.
Anders ist es jedoch in vielen Parkanlagen oder auf Teichen, Flüssen und Seen in freier Natur, wo oft nicht explizit darauf hingewiesen wird, wenn nicht gerade ein privater Eigner Rechte an der Wasserfläche besitzt. Besonders bei Wasservögeln ist der Mensch geneigt, seine nicht mehr benötigten Backwaren auszubringen und den Geflügelten damit eine Freude zu bereiten. Doch das erscheint nur auf den ersten Blick sinnvoll. Problematisch ist einerseits das Füttern selbst, da die Vögel von ihren natürlich erlernten Verhaltensmustern abweichen und nicht mehr durch eigene Anstrengungen Futter suchen und vom Menschen abhängig werden. Dabei gibt es in aller Regel genug zu fressen. Lediglich im Winter, wenn alle offenen Wasserfächen zugefroren und das Futter unerreichbar ist, kann es sinnvoll sein, durch kontrollierte Fütterungen das Überleben der Vögel zu sichern. Die Gabe von Brot, Brötchen oder anderen Abfällen kann aber zur ernsten Gefahr direkt für die Vögel und indirekt auch für das jeweilige Gewässer werden. Die oft stark verarbeiteten Lebensmittel können von den Vögeln schlecht vertragen werden, die an die stoffliche Zusammensetzung nicht gewöhnt sind. Weiterhin kommt es bei häufigem Publikumsverkehr zum Überfüttern der Vögel mit entsprechend verstärkter Kotabsonderung, die bei kleinen Gewässern schnell zur Überdüngung führen kann, sowie zu verstärktem Algenwachstum und dadurch zum Absterben der natürlich vorkommenden Fischarten und anderer im Schilf oder Schlamm vorkommenden Lebewesen. Es ist also keine gute Idee, Enten, Gänse und Schwäne mit Brot regelrecht zu bewerfen, auch wenn es die Kinder und auch manche Erwachsenenen freut, wenn die Ruderer extra vom anderen Ende des Sees angeschwommen kommen, wenn eine Menschengruppe sich am Ufer blicken lässt. Bei durchziehenden Arten, die die Wasserfläche zum Rasten benutzen, kann eine gut gemeinte Fütteraktion genau das Gegenteil des Beabsichtigten auslösen. Abgesehen von dem Störeffekt, der zum Auffliegen von hunderten Wildvögeln führt und zusätzlichen Stress verursacht, können Futterreste die Gesundheit der Vögel beeinträchtigen. Also bitte beobachten Sie die Vögel gern, aber werfen Sie nichts in´s Wasser, was sie langfristig gefährdet. Und vermeiden Sie bitte das direkte Aufsuchen von Gewässern mit großen Vogelansammlungen.
Angebracht hingegen ist das ganzjährige Bereitstellen von Futter und frischem Wasser für Singvögel im (eigenen) Garten oder am Balkon an immer den gleichen Stellen, so dass die Vögel sich die Orte einprägen und genug zum Überleben und für Ihre Jungen finden, was in der überbewirtschafteten und ausgeräumten Landschaft nicht mehr überall möglich ist, weswegen die Bestände teilweise dramatisch eingebrochen sind in den letzten 20 Jahren. Futter- und Wasserstellen müssen stets sauber sein, damit sich keine Krankheitskeime ausbreiten können. Über die richtige Art des Futters können Sie sich bei den einschlägig bekannten Organisationen (NABU, BUND etc.) informieren, wo Sie auch Anleitungen zum Bau und Betrieb von Futterstellen finden.